Arthritis
Als Arthritis wird die Entzündung einer oder mehrere Gelenke bezeichnet. Ist ein Gelenk (zum Beispiel, Hüft- oder Kniegelenk) entzündet, sprechen Mediziner von einer Monarthritis, bei weniger als 5 Gelenken (zum Beispiel Hand- und Ellenbogen oder Knie-, Sprung- und Fußgelenke) von einer Oligoarthritis. Bei einer Polyarthritis sind mehrere Gelenke entzündet (zum Beispiel Finger- oder Zehengelenke). Je nach Ursache werden bakterielle und nicht-bakterielle Arthritiden unterschieden. Eine bakterielle Gelenkentzündung muss üblicherweise mit einer Gelenkspülung und Antibiotika behandelt werden.
Symptome

- überwärmte, gerötete und schmerzhaft geschwollene Gelenke
- Schmerzverstärkung oft bei Belastung und Bewegung
- eingeschränkte Gelenkbewegungen
- evtl. tastbarer Gelenkerguss (insbesondere an Knie- und Ellenbogengelenken)
- mitunter Krankheitsgefühl, Müdigkeit, Schwäche und Appetitlosigkeit sowie Fieber
- Kinder bewegen und belasten entzündete Gelenke oft gar nicht mehr, spielen nicht mehr und wollen permanent getragen werden
Ursachen
- bakterielle (eitrige) Arthritis
- meist Staphylokokken und Streptokokken
- seltener E. coli, Gonokokken, Haemophilus infuenzae oder Shigellen
- Keime gelangen hauptsächlich auf drei Wegen zum Gelenk: über das Blut, von außen oder durch Infektionen der gelenkumliegenden Gewebe.
- Nicht-bakterielle Arthritis
- durch Pilze (zum Beispiel Candida-Arten)
- zusammen mit anderen nichtinfektiösen Erkrankungen (wie Psoriasis oder Gicht)
- Arthritis des rheumatischen Formenkreises als Autoimmunreaktion
Behandlung
- Operation bei bakterieller (eitriger) Arthritis
- Gelenkspiegelung (Arthroskopie) mit Spülung und Reinigung des Gelenks bei großen Gelenken
- evtl. Entfernung des entzündeten Gelenkmaterials – mitunter zusammen mit der Gelenkschleimhaut
- regelmäßige Spülungen mit antibiotischer Lösung alle zwei Tage über eine Arthroskopie
- Antibiotika (vor allem Cephalosporine und Penicillin), zunächst über eine Infusion, später zum Einnehmen
- nicht-steroidale Entzündungshemmer wie Diclofenac, Ibuprofen, Indometacin oder Naproxen
- entzündungshemmende Kortisonpräparate
Selbsthilfe
- Gelenke nicht übermäßig belasten
- extreme und gelenkbelastende Sportarten wie Gewichtheben, Hand- und Fußball oder Tennis meiden
- Nahrungsergänzungsmittel mit Chondroitin oder Glucosamin
- Medikamente mit Wirkstoffen der Grünlippmuschel oder Hyaluronsäure
Vorbeugung
- gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen, Aquagymnastik oder Walken sowie regelmäßige Spaziergänge
- auf ein normales Körpergewicht und Übergewicht abbauen
- abwechslungs- und vitaminreiche Ernährung, vor allem die ausreichende Versorgung der Vitamine B und E (vor allem in Hefe, Milch- und Milchprodukten, Fisch, Innereien, Obst und Gemüse)
- Nahrungsergänzungsmittel mit dem Aminozucker Glucosamin
- Immunsystem stärken, Stress meiden, Entspannungstechniken erlernen
Wann zum Arzt?
- schnellstmöglich bei schmerzhaft überwärmten, geröteten und geschwollenen Gelenken
- umgehend, wenn Kinder spontan nicht mehr spielen oder jede Bewegung verweigern
Autor: Redaktion Rehakliniken Online
Stand: 25.10.2017